Der Kanton Basel-Landschaft wünschte eine fundierte Variantenstudie, die vom Potenzialmodell bis zur technischen Machbarkeit und zur Variantenbewertung alle Schritte umfasste. Es sollte konkret aufgezeigt werden, welches die besten Varianten sind und welche sich auch tatsächlich umsetzen lassen. Keine Utopien also, sondern eine realistische Abschätzung als Vorbereitung für die spätere Projektierung.
Die Herausforderung lag insbesondere bei der Erreichung des gewünschten Standards. Diese stellte sich vor allem bei den übergeordneten, wichtigen Knoten, in Zusammenhang mit den engen Platzverhältnissen in den Ortszentren und aufgrund der Eingriffe in Natur- und Landschaftsschutzgebiete als schwierig heraus. In enger Zusammenarbeit zwischen den vier Teams wurden die Varianten der Linienführung von der groben Idee anhand der Potenziale bis zu konkret notwendigen Rampenlängen bei Unterführungen durch- und weitergedacht. Für jede Fragenstellung standen die entsprechenden Fachleute zur Verfügung. Potenzialmodelle und darauf basierende Linienführungen wurden vom Team Mobilitätsstrategien geplant und gerechnet, velogerechte Führungsprinzipien vom Team Verkehrsplanung weitergedacht. Velovorzugsrouten werden, wenn immer möglich vortrittsberechtigt geführt. Bei übergeordneten Knoten oder, logischerweise, bei Überquerungen von Flüssen, kann dies ebenerdig nicht gewährleistet werden. Hier gilt es also, in die Tiefe oder in die Luft zu schauen. Das Team Hoch- und Brückenbau war gefordert. Schon beim Variantenstudium soll geprüft werden, ob die vorgeschlagenen Linienführungen dann später auch umgesetzt werden können oder ob Hindernisse etwelcher Art im Wege stehen. Das gleiche gilt für Führungen im Bereich von Bahntrassees, in Hanglage oder ähnlichem. Das Team Tief- und Strassenbau suchte nach Lösungen mit Stützmauern, Auskragungen und ähnlichem.
Neben den verschiedenen Fachleuten bei ewp waren diverse Externe wie die Gemeinden und Metron beim Variantenstudium wichtig. Die involvierten Gemeinden steuerten im Rahmen von zwei Workshops ihre spezifischen Ortskenntnisse und Bedürfnisse bei und wägten ab, ob die eine oder andere Variante auf Akzeptanz in ihrer Gemeinde stösst. Metron AG erarbeitete parallel ein Merkblatt Velovorzugsrouten, das die Standards für zukünftige Velovorzugsrouten definieren soll – spannend war die damit verbundene Herausforderung, Lösungsvorschläge zwischen der Theorie und dem konkreten Ort abzustimmen.
Eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit ist herausfordernd, bietet aber viele die Chance. ewp kann vieles in den Bereichen Raum und Mobilität, Hoch- und Brückenbau, Tief- und Strassenbau sowie Bauberatung und Geoinformation abdecken. In unzähligen Projekten arbeiten wir erfolgreich mit weiteren Fachbüros zusammen. Bei der Gestaltung unserer Prozesse erlangt auch der Einbezug von Anwohner*innen, der Bevölkerung und der Verwaltungen eine immer grössere Bedeutung.
(Vorschaubild: Tom Egli)
«An meiner Tätigkeit als Verkehrsplaner gefällt mir die Breite des Aufgabenfelds: Von der Verkehrszählung bis zum Gesamtverkehrskonzept, von der Strasse bis zum Veloweg, vom Rhein bis zur Reuss. Jedes Projekt ist einzigartig, so dass ich bei der Arbeit viel Neues lerne. Auch schätze ich den Austausch im Team sehr, menschlich wie fachlich.»
Christoph Suter
Projektleiter