Überdurchschnittlich viele unserer Mitarbeitenden engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Das freut uns und ist Grund genug, einige unserer Mitarbeitenden und ihre ehrenamtliche Tätigkeiten vorzustellen.
Heute im Interview: Janine (JB) und Seppi Bisig (SB), Brandschutzfachfrau, Brandschutzfachmann und Teamleiter, Tochter und Vater und beide mit grossem Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Eschenbach SG.
SB: Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass Janine zur Freiwilligen Feuerwehr geht (lacht).
JB: Tatsächlich hat mich unser Feuerwehr-Kommandant überzeugt und nicht direkt mein Vater. Seit ich denken kann, ist mein Vater bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, sie begleitet mich bereits mein ganzes Leben. Ich erinnere mich an viele Einsätze, von denen er daheim erzählt hat. Das hat mich aber teilweise auch abgeschreckt, da gab es nämlich immer mal wieder schwere Unfälle mit Todesopfern. Als mir unser Kommandant aber Schritt für Schritt den Weg der Ausbildung erklärt hat, wurde mir klar, dass man mit der Zeit und den Jahren in solche Einsätze reinwächst. Je nach Fähigkeiten und beruflichem Hintergrund wirst du weitergebildet und spezialisierst dich auf deinem Fachgebiet. Für mich, mit meinem beruflichen Hintergrund als Brandschutzfachfrau, war daher klar, dass ich mich hier engagieren möchte.
SB: Angefangen habe ich 1997, übrigens Janines Geburtsjahr! Mein damaliger Schwiegervater war bei der Freiwilligen Feuerwehr Eschenbach schon dabei und nach meinem Umzug in die Gemeinde wollte ich mich gerne bei einem Verein im Dorf engagieren. Ich habe daher mit der Grundausbildung begonnen und war 25 Jahre aktiv bei der Feuerwehr. Zum Jahreswechsel 21/22 war für mich die Zeit gekommen, mich in den Ruhestand zu verabschieden. Mit etwa 50 Jahren sollte man als Feuerwehrmann dankbar für die vielen schönen Jahre sein und der nächsten Generation Platz machen. Wir haben in den letzten Jahren viele junge motivierte Leute aufgenommen, was mich sehr freut. Janines erstes Jahr war mein letztes, sozusagen die Übergabe an die neue Generation.
SB: Es braucht zwingend einen verständnisvollen Arbeitgeber. Denn der Pager (er hält ein kleines schwarzes Gerät mit Display hoch) kann jederzeit auslösen, dann müssen wir los. Wir leisten unseren Freiwilligen Dienst in der Freizeit, das heisst, wir benötigen flexible Arbeitszeiten. Es ist extrem wichtig, dass der Arbeitgeber hierfür Verständnis aufbringt, denn es gibt bei uns im ländlichen Bereich keine Berufsfeuerwehr. Nur durch die Flexibilität von Arbeitgebern und Arbeitnehmern kann diese wichtige Aufgabe erfüllt werden.
JB: Aber auch Freunde und Familie müssen verständnisvoll sein, alle zwei Wochen sind Übungen angesagt, dann die verschiedenen Kurse und die jährlichen Weiterbildungen und so weiter. Das ganze Umfeld muss mitspielen, es wird allen etwas abverlangt. Aber man profitiert auch enorm, lernt viel fürs Leben, durch die Arbeit mit den anderen Freiwilligen, durch alle Menschen, denen man begegnet.
JB: Ich möchte Personen und Tiere schützen und wenn sie in Not sind auch retten. Das ist für mich eine sehr wichtige und erfüllende Aufgabe. Ohne Ehrenämtler würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Viele schöne Dinge in unserem Leben könnten nicht stattfinden, da es menschliche Helferinnen und Helfer braucht.
SB: Da stimme ich voll zu. Ausserdem erinnere ich mich bei dieser Frage daran, wie eine Person, die bei einem Autounfall sehr schwer verletzt wurde und bleibende gesundheitliche Schäden erlitten hat, uns bei der Feuerwehr besuchte, um sich für ihre Rettung zu bedanken. Das war für uns alle ein sehr berührender Moment.
SB: Man sollte sich etwas aussuchen, was einem am Herzen liegt, was man gerne macht. Die Freiwilligenarbeit bei der Feuerwehr hat mir viel gegeben, aber ich engagiere mich auch beim Skifahren und der Organisation von Skirennen. Heutzutage geht es überall um Rentabilität und Kosten-Nutzen, es muss auch mal Dinge geben, die man ohne Bezahlung macht, sonst kann unsere Gesellschaft nicht so vielfältig bleiben wie sie ist.
JB: Das sehe ich genauso. Im freiwilligen Engagement lernt man sehr viel fürs Leben, ob beim Skirennen oder bei der Feuerwehr. Das sind ebenfalls Erfahrungen und Erlebnisse, die für mich unbezahlbar sind.
«An meiner Tätigkeit als Verkehrsplaner gefällt mir die Breite des Aufgabenfelds: Von der Verkehrszählung bis zum Gesamtverkehrskonzept, von der Strasse bis zum Veloweg, vom Rhein bis zur Reuss. Jedes Projekt ist einzigartig, so dass ich bei der Arbeit viel Neues lerne. Auch schätze ich den Austausch im Team sehr, menschlich wie fachlich.»
Christoph Suter
Projektleiter