Mein Erstaunen ob der 100-Tage-im-Amt-Regelung.
Über 3.2 Millionen Suchresultate erzielt Google bei der Suche nach «Die ersten 100 Tage im Amt als Führungskraft», allein in deutscher Sprache. Ein Grossteil davon sind YouTube Tutorials, Checklisten, Buchempfehlungen und Abschriften gehaltener Referate zur 100-Tage-im-Amt-Regelung. Die ersten 100 Tage scheinen für die eigene strategische Positionierung eine Art Meilenstein darzustellen. Nicht ein einziges Mal habe ich an die ersten 100 Tage gedacht, ehe ich darauf angesprochen wurde: Wie teilst du dir deine ersten 100 Tage ein? Analog der bekannten Phasen? Phasen? Gibt es die 100-Tage-in-Phasen-aufteilen-Regel? Echt jetzt?!
Die 100-Tage-Regel entstammt der napoleonischen Zeit: 100 Tage waren es, die zwischen der Rückkehr von Napoleon aus seinem Exil auf Elba und der Waterloo-Niederlage lagen. Franklin T. Roosevelt transferierte diese zeitliche Frist in das politische Geschehen, seither wird jeder amerikanische Präsident nach 100 Tagen journalistisch gelöchert. Ich habe das Glück, dass ich mich selbst löchern, mich selbst fragen darf, was mir wichtig ist im Umgang mit Menschen, wie ich führen und welche Werte ich meinem Führungsstil zugrunde legen möchte – und zwar unabhängig von einer Anzahl Tage. Ich möchte, und darin liegt meine einzige mir selbst auferlegte zeitliche Beschränkung, von der allerersten und bis zur allerletzten Sekunde (wann immer die sein mag, auch hier verzichte ich auf eine Zeitstrahl-Nennung), präsent sein. Präsent, offen und transparent. So wünsche ich mir, dass mich meine Mitarbeiter*innen beschreiben, wenn sie gefragt werden, wie ich denn so sei als CEO. Führung heisst für mich in direkte Beziehung zu treten. Ich trete gerne in Beziehung und immer, wenn ich dies mit viel Präsenz, Offenheit und Transparenz mache, wird mir wieder auf's Neue bewusst, wieviel mir zurückgegeben, ja geschenkt wird.
So werde ich weiterhin führen, die ersten 100 Tage, und alle weiteren. Stets im Bewusstsein, dass es im Leben (ob privat oder beruflich) nicht darum geht, die Tage zu zählen, sondern diese auszukosten. Denn das Problem mit der Zeit liegt darin, dass wir denken, wir hätten genügend davon.
Foto: smovie
«Die Arbeit an meinen vielseitigen Projekten, insbesondere in den Bereichen «herkömmlicher Tief- und Strassenbau und Fernwärme» macht meinen Alltag abwechslungsreich und spannend. Gleichzeitig ist der Austausch und die Zusammenarbeit mit unseren Kund*innen und meinen Teamkollegen eine Bereicherung und es bereitet mir Spass, dabei Verantwortung zu übernehmen. Ausgleich finde ich dabei in meiner Freizeit, die ich mir äusserst flexibel einteilen kann.»
Florian Pünter
Projektleiter