Zahlreiche Herausforderungen führten dazu, dass in Illnau-Effretikon neue Wege beim Bau der Regenabwasserbehandlungsanlage Schoren gegangen wurden.
Versiegelte Flächen durch Überbauungen und Strassenausbauten verhindern, dass Regenwasser versickern kann. Auch in ländlichen Gebieten werden die Platzverhältnisse enger. Dadurch steigen die Anforderungen an Versickerungsanlagen. So auch in der Stadt Illnau-Effretikon. Die im Jahr 1972 erstellte Versickerungsanlage "Nauen" entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen, die Versickerungsleistung ging zurück und die Kapazität reichte nicht mehr aus.
Die etwa 2'400 m2 grosse Anlage wurde im Gebiet Schoren der Gemeinde Lindau errichtet. Sie führt das Meteorwasser des Industriegebietes Vogelsang und der Einfamilienhauszone Spiegelhof/Nauen ab. Die neue Versickerungsanlage besteht aus mehreren Bauwerken: dem Abzweigbauwerk zur Zuflusssteuerung der Anlage, dem Verteilbauwerk als Retentionsvolumen im Falle von Havarie, dem Vorbecken als Vorreinigung, dem Retentionsbecken für die biologische Reinigungsstufe und dem Drosselbauwerk zur Dosierung des Zuflusses zu den Schluckbrunnen. Von dort aus wird das gereinigte Oberflächenwasser direkt ins Grundwasser eingespeist. ewp hat den Ersatzneubau von der Studie bis zur Realisierung projektiert und realisiert.
Die 2018 begonnenen Bauarbeiten mussten Ende 2018 unterbrochen werden. Anfallendes Schichtwasser erschwerte die Realisierung der Anlage. Von Schichtwasser spricht man dann, wenn Wasser auf einer weniger durchlässigen Schicht aufgestaut wird und nicht in tiefere Schichten versickern kann. Weiterführende geologische Untersuchungen ergaben, dass zusätzlich ein Konzept für die Auftriebssicherung der Beckenabdichtung sowie der Betonbauwerke erarbeitet werden musste. So wurde entschieden, rund um die Versickerungsanlage Drainagen zu verlegen, welche das Schichtwasser in einen neuen Schluckbrunnen leiten, wo es ebenfalls ins Grundwasser versickert.
Der Baugrund forderte die Ingenieure. Der inhomogene Baugrund sowie das Schichtwasser forderten eine flexible Arbeitsweise aller Projektbeteiligten. Die Zusammenarbeit erfolgte Hand in Hand, was zu einer neuen innovativen Lösung einer Regenabwasserbehandlungsanlage führte. Und die alte Anlage? Die alte Versickerungsanlage "Nauen" wird zurück gebaut. Die Vorabklärungen seitens ewp sind bereits erfolgt.
«Mit der Etablierung unseres GIS-Kompetenzzentrums bei ewp wird mein Aufgabengebiet noch spannender und umfassender. Neben der Weiterentwicklung von INVERS habe ich nun die Möglichkeit, im Team kontinuierlich weitere Entwicklungen und Apps für unsere Kundinnen und Kunden voranzutreiben. Motivierend ist dabei, dass ich mir aus allen Fachdisziplinen Wissen aneignen und einbringen kann. Daneben bringen flexible und moderne Arbeitszeitmodelle (z.B. kurze Auszeit am ewp-Pingpongtisch) einen guten Ausgleich zum täglichen Programmieren.»
Fabian Achilles
Projektingenieur