«Jeder Einwohnerin und jedem Einwohner ein Platz in einem Schutzraum.» Dieser Grundsatz aus dem Kalten Krieg ist jeder/m Bürger*in bekannt.
Zurzeit läuft ein bewaffneter Konflikt in Osteuropa ab. Dies spüren auch wir von der ewp. Viele Bürger*innen unserer Mandatsgemeinden haben sich bei uns gemeldet, um mehr zu den privaten Schutzräumen zu erfahren. Wo ist mein Schutzplatz? Wie wird das Lüftungsaggregat in Betrieb genommen? Wie lange habe ich Zeit, den Schutzraum zu räumen und die temporären Einbauten zu entfernen? Der Grossteil der Fragen betrifft die privaten Schutzräume.
Aber was ist mit Menschen, die gesundheitlich angeschlagen und auf Pflege angewiesen sind? Oder Bewohner*innen eines Altersheims? Diese Menschen mit speziellen Bedürfnissen benötigen auch einen speziellen Schutzraum. Diese werden im Fachjargon «Pflegeschutzräume» genannt.
Diese Schutzräume werden ausschliesslich in Spitäler, Alters- und Pflegheimen erstellt. Pro Patientenbett steht ein Schutzplatz zu Verfügung. Anders als bei den privaten Schutzräumen, werden in den Pflegeschutzräumen ein Wassernotvorrat in Grossgebinden mit Tankinhalt 2'000 oder 4'000 l Inhalt bereitgestellt. Es wird ein Pflegearbeitsplatz mit Ausguss, eine kleine Küche sowie ein behindertengerechtes Trockenklosett bereitgestellt. Der Gesetzgeber hat in seinen Weisungen kein Detail ausgelassen und schreibt vor, wie tief und lang ein Konsolentisch sein muss und wie viel Steckdosen des Typ 13 beim Pflegearbeitsplatz vorhanden sein müssen.
Ein solcher Schutzraum wird nicht jeden Tag gebaut und daher wird schon vor dem ersten Vorprojekt die Fachstelle Schutzbau des Amts für Militär und Zivilschutz mit ins Boot geholt. Neben den klassischen Unterlagen wie Statik oder Grundrissplänen werden bei einer solchen Projekteingabe noch Elektroschemas, Lüftungsprojekte und Kanalisationspläne eingereicht. Da sämtliche genannten Projektunterlagen im Schutzraum gelagert werden müssen, werden diese als Dokumentation für später Umbauten auch in Papierform abgeben. Dies ergibt für einen Schutzraum mit 80 Pflegeschutzplätzen eine Papierakte von 3,5 kg Gewicht.
Unsere Baukontrolleure begleiten diese Projekte von den ersten Vorbesprechungen bis zur Schlussabnahme mit der Fachstelle Schutzbau. So wird eine reibungslose Abhandlung des Projekts für unsere Mandatsgemeinde sichergestellt.
«An meiner Tätigkeit als Verkehrsplaner gefällt mir die Breite des Aufgabenfelds: Von der Verkehrszählung bis zum Gesamtverkehrskonzept, von der Strasse bis zum Veloweg, vom Rhein bis zur Reuss. Jedes Projekt ist einzigartig, so dass ich bei der Arbeit viel Neues lerne. Auch schätze ich den Austausch im Team sehr, menschlich wie fachlich.»
Christoph Suter
Projektleiter